
Frühkindliche Reflexintegration
Als ich auf die frühkindlichen Reflexe stieß, wurde mir klar, dass Reflexe neben einer gesunden Ernährung & der Darmgesundheit einen unglaublich großen Einfluss auf eine gesunde Entwicklung von Kindern haben.
Frühkindliche Reflexe helfen uns, in den ersten Lebensmonaten zu überleben. Wenn wir wachsen, brauchen wir ab einem bestimmten Zeitpunkt diese Reflexe nicht mehr. Deshalb ziehen sich diese aktiven Reflexe wieder zurück. Aufgrund unterschiedlichster Gründe kann es aber auch dazu kommen, dass sie sich nicht von alleine zurückziehen. Man spricht dann von Restmuskelreaktionen der frühkindlichen Reflexe. Weil diese in bestimmten Situationen stören und einschränken können, ist es wichtig, diese vollständig zu integrieren.
Dies ist durch bestimmte Bewegungsübungen möglich, die regelmäßig ausgeführt werden müssen. Diese Bewegungen senden dann die nötigen Befehle an unser Gehirn. Damit wieder alles ausreichend vernetzt ist, sind die Übungen in regelmäßigen Abständen über einen längeren Zeitraum zuhause durchzuführen.
Dieses regelmäßige Üben ist dabei entscheidend.
Damit die Reflexe wirklich verschwinden, ist es wichtig, die Übungen regelmäßig und gewissenhaft auszuführen. Schon bald werden erste Veränderungen spürbar werden! Übrigens gilt das, was für Kinder gilt, ebenso auch für Erwachsene.
Haben sich die frühkindlichen Reflexe also nicht zurückgebildet, so muss ein Kind in der Schule versuchen, diese zum Beispiel beim Schreiben willentlich unter Kontrolle zu halten. Dieses unbewusst ablaufende Bemühen strengt das Gehirn jedoch an und kostet viel Energie. So kommt es, dass betroffene Kinder viel schneller ermüden als andere und viele Dinge in der Schule als anstrengend empfinden, woraus Unlust und mangelnde Motivation entstehen.
Die Reflexintegration ist ein hocheffektives Bewegungsprogramm, mit dem man dafür sorgen kann, dass eine Nachreifung des zentralen Nervensystems stattfindet. Damit ist es möglich Entwicklungsverzögerungen aufzuholen und die neuronale Schulreife zu erreichen.
Kinder mit aktiven Restreflexen haben oft:
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eine geringe Stresstoleranz
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Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen
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Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme
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Phasen von Hyperaktivität und Übermüdung
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Abneigung gegen Veränderungen
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Schwaches Selbstwertgefühl
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Schlechte Konzentration, vermindertes Kurzzeitgedächtnis
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Schlechte Handschrift
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Höhenangst
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Probleme mit der Raumwahrnehmung
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Schlechte Körperhaltung
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Ungeschicklichkeit
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Rechtschreib-/ Grammatikprobleme
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Leseschwierigkeiten
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Eingeschränkte Hörverarbeitung
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Probleme bei der Zusammenarbeit der Augen
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motorische Schwierigkeiten, die oft mit ADHS oder LRS in Verbindung gebracht werden,
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sowie körperliche Beschwerden wie Muskelverspannungen am Nacken,
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verkürzte Sehnen oder Körperschiefstellungen.